Arabische Halbinsel 2025-2026 | Teil 2 – Türkei

Reise auf die Arabische Halbinsel 2025 – 2026 | Teil 2 – durch die Türkei von West nach Ost

Von der Grenze bis zum Phrygischen Tal

Wir nähern uns Canakkale. Eine Wasserstraße, die Europa von Asien trennt. Hier treffen unterschiedliche Welten aufeinander, auch wenn es zunächst nicht offensichtlich ist. Wir sind auf der Fähre, schauen uns gegenseitig an. Voraus liegt Asien, im Rücken Europa. Ein eigenartiges Gefühl. Noch liegen 5.500 km vor uns.

Am Abend esssen wir in der erstbesten Kneipe. Die Müdigkeit des anstrengenden Tages dominiert und wir bestellen das, was die Bedienung uns empfiehlt. Das Ergebnis: ein gutes Essen, aber 60 € müssen wir zahlen. Eindeutig zu viel für ein schwäbisches Pärchen! Das kommt davon, wenn der Capitano sich zu sehr auf die Bedienung anstatt auf das Essen konzentriert!

Das phrygische Tal zieht uns an. Keinerlei Tourismus und vergleichbar mit „Klein Kappadokien“. Von einem türkischen Paar werden wir zum Tee trinken eingeladen. Für uns noch ganz ungewohnt. Aber  stimmt, wir sind ja in Vorderasien. Die türkische islamische Gastfreundschaft holt uns ein.

 

In Konya

Und immer wieder höre ich dieses vibrierende Geräusch bei Karli. Der Haltewinkel vom DPF ist zwischenzeitlich ganz gerissen und lässt mich nicht mehr ganz so gut schlafen. Daher wollen wir schnellstens nach Konya in die Werkstatt. Osman ist bekannt für seine Hilfsbereitschaft und organisiert jemanden, der uns dieses Teil schweisst. Dann noch die Räder diagonal wechseln und unsere „to do Liste“ ist vorerst abgearbeitet. So ist das, wenn man die große, weite Welt kennen lernen will. Ein Auf und Ab.

Der für uns unbekannte und angenehme Teil sind der Besuch der „Derwische“ im Kulturzentrum von Konya. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das schon und hat mit europäischem Tanzstil aber rein gar nichts zu tun.

 

Von Konya vorbei am Taurus-Gebirge bis Gaziantep

Zu gerne würden wir das Taurus Gebirge näher kennen lernen. Dazu gibt es eine tolle Piste, vergleichbar mit einer Mondlandschaft, die wir gerne fahren wollen. Angekommen in Pozanti, einer Ortschaft am Fuße des Taurus, werden wir von Einheimischen zum Tee eingeladen. Von einer Querung des Passes raten sie eindringlich ab. Die starken Regenfälle der letzten Tage haben das Taurus Gebirge unpassierbar gemacht. In 3.000m sind über ein Meter Schnee gefallen.

Wir finden uns damit ab und fahren weiter nach Gaziantep. Unterwegs werden wir überholt von einem PKW mit Warnblinkanlage. Dieser fährt rechts an den Fahrbahnrand und bittet uns anzuhalten. Zwei fragende Gesichter schauen sich an. In Deutschland ist es meistens die Polizei, die mich anhält. Ein junger Türke steigt aus, heißt uns ganz aufgeregt willkommen und lädt uns zu Essen und Tee ein. Die Polizei in Deutschland hat das noch nie bei mir getan. Es fällt uns schwer dieser Einladung zu widerstehen, aber wir müssen ihm absagen, da es bereits zu dämmern anfängt. Unbeschreiblich, diese Gastfreundschaft! Südostanatolien lässt grüssen.

Angekommen in Gaziantep besuchen wir den Basar. Die Musik, die Düfte und die vollkommen anderen Menschen erinnern uns an 1001 Nacht. Auch die Essenskultur ist eine völlig andere. Aus dunklem Körnerbrot wird Fladenbrot und aus dem geliebten Zwiebelrostbraten wird Lahmacun und Kebab. Der vordere Orient zeigt uns sein Gesicht.

 

Über Sanliurfa nach Mardin und weiter zur Ibrahim Khalil-Grenze nach Irak

Weitere Städte wie Sanliurfa und Mardin liegen auf dem Weg zur irakischen Grenze. Diese Städte sind beliebte Ausflugziele für einheimische Touristen. Europäer sieht man hier selten. Wir werden oft angesprochen, wo wir her kommen und was wir hier tun. Einladungen fast jeden Tag sind hier nicht unüblich, obwohl wir doch für die Einheimischen Fremde sind. In Deutschland  – unvorstellbar. Orientalische Altstädte mit ihren Basaren und hochmoderne Neustadtviertel, die an die westliche Welt erinnern, bilden ein Kontrastprogramm. In Mardin fahren wir zum ersten Mal auf unserer Reise einen kleinen Campinplatz an, da freies Stehen hier nahezu unmöglich ist. Wäsche wird gewaschen, Karli im Innenraum gesaugt, Einkäufe erledigt. Die Alltagsroutine nimmt ihren Lauf und wir sind bereit für den Irak!

 

Arabische Halbinsel 2025-2026 | Teil 1 – von Deutschland bis nach Griechenland

Reise auf die Arabische Halbinsel 2025 – 2026 | Teil 1 – Start in Deutschland

Kirchheim unter Teck – Reutlingen – Münsingen – Ziertheim-Dattenhausen

Es kann los gehen, wenn???  Oder es kommt meistens anders, als man denkt…

Nun ist es soweit: Unser Ziel – arabische Halbinsel, Saudi Arabien, VAE, Katar, Oman, Jordanien. Wochenlange Vorbereitungen liegen hinter uns. Die e-Visas beantragt. Vor uns liegen ca. 7.000 km.

Jetzt noch schnell Wasser tanken, Lebensmittelvorräte auffüllen, vor allem die Ritter Sport. Noch ein letzter Blick in all unsere Checklisten und dann könnte es auch schon los gehen, wäre mir nicht in letzter Sekunde aufgefallen, dass die PV-Anlage nicht die volle Leistung bringt. Bestimmt nur stark verschmutzt. Also noch kurz das Dach abspritzen, bevor es auf die Autobahn geht.

Und als ich mit dem Dampfstrahler auf dem Dach stehe, sehe ich an einem Diodenblock eines PV-Moduls eine rostfarbige Masse austreten. Schau mir das etwas genauer an und bemerke, daß es um diese Stelle herum kochend heiß ist. Na das fängt ja gut an.

Wir beschließen, nicht nach Saudi Arabien, sondern lediglich nach Reutlingen zu fahren. Ist nicht ganz so weit wie geplant. Dort werden die PV-Module hergestellt. Feuchtigkeit hat den Anschlussblock zum Kochen gebracht und ein Modul hat sich verabschiedet. Nach mehreren Diskussionen und Abwägungen wollen wir die Reise schnellstens beginnen, auch ohne Modul. Wird schon gut gehen. Der Weg von Reutlingen nach Asien führt uns an unserem Flugplätzle in Münsingen vorbei. Es folgen noch ein Stopp in Ulm und ein weiterer Stopp bei Harry Batari, unserem Fahrzeugbauer. Er überbrückt das stillgelegte Modul, damit nichts passieren kann und am nächsten Tag soll es weiter gehen. Eigentlich wollten wir schon weiter sein aber:

Die Reise hat begonnen!

 

Über Österreich nach Norditalien

Ein Unglück kommt selten allein:

Wir wollen Petra und Rainer in Norditalien besuchen. Sesto al Rhegena liegt auf unserem Weg. Wir freuen uns, doch bei der Einfahrt zu deren Villa befindet sich ein Tor. Rainer weist mich ein, gibt vor weiter zu fahren und dann ist es auch schon passiert. Ein krachendes Geräusch, ich zucke zusammen und sehe, dass in der Seitenwand des Aufbaus ein faustgroßes Loch ist. Ärgerlich, am liebsten würde ich wieder nach Hause fahren. Unsere Pechsträhne muss doch mal ein Ende haben!

Wir trösten uns, dass es noch Schlimmeres geben kann und verbringen mit unseren Freunden noch eine schöne Zeit.

 

Von Sesto al Rhegena über Slowenien nach Kroatien – Montenegro – Albanien – Nordmazedonien – Griechenland

Unsere Reise führt uns weiter über Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien immer an der Küste lang. So allmählich stellt sich Routine ein. Die Handgriffe und täglichen Abläufe werden zur Routine. Trotz allem müssen wir uns wieder an die beengten Verhältnisse und die Zweisamkeit gewöhnen. Entschädigt werden wir durch faszinierende Landschaftsbilder, und super schöne Stellplätze. Campingplätze fahren wir nur in Ausnahmesituationen an. Weil wir vielleicht Wäsche waschen wollen, oder am Fahrzeug tätig werden müssen. Das Zigeunerleben schleicht sich ein.

Auf dem Weg in den Süden fahren wir unter anderem durch Podgorica in Montenegro. Und wir wollten nur durchfahren. Daraus wird nichts. An jeder zweiten Kreuzung werden wir von der Polizei auf andere Strassen verwiesen, die wir nun gar nicht vor hatten zu befahren. Nach einer Stunde Irrfahrt und zwei entnervten deutschen Touristen suchen wir uns wieder einen Friedhof. Keine Sorge nur für eine Nacht.

Aber in dem ganzen Verkehrschaos hört der Capitano ein ungewöhnliches Geräusch am Fahrzeug, wenn auch nur ganz leise…  Fortsetzung folgt!!!!

 

Von Griechenland bis zur Grenze Türkei

Was war das nochmal für ein Geräusch. Wir suchen uns abends einen guten Stellplatz und ich untersuche den Unterboden am Fahrzeug. Ein Stahlwinkel, der den Dieselpartikelfilter an seiner Position hält ist angerissen. Wir beschliessen, es zu ignorieren und erst in Konya in der Türkei schweissen zu lassen. Dort kennen wir eine gute Werkstatt. Allerdings sind es noch 1.500 km bis dort hin. Wir hoffen, dass es nicht noch schlimmer kommt und versuchen unsere Reise zu genießen.

Reisende suchen sich und finden sich. Als Corinne wie jeden Abend ihren Whats App Status schreibt, melden sich Bekannte und erklären, dass zwei weitere Overlander sich in unmittelbarer Nähe befinden und wir gerne Kontakt mit ihnen aufnehmen können. Es sind Ingrid und Wolfgang mit ihrem Hund Spezi. Ebenfalls mit einem Iveco Daily unterwegs. Wir treffen uns. Es wird eine interessante, wenn auch kurze Zeit mit den beiden. Unsere Zweisamkeit wurde auf angenehme Art und Weise unterbrochen. Spontane Entschlüsse und Flexibilität sind das „Salz in der Suppe“ bei solchen Reisen.

Am Abend finden wir wieder eine wahnsinnig schönen Stellplatz. ganz in der Nähe der Stadt „Drama“. Eine Abkürzung in die fast unberührte Natur lädt zur Pistenfahrt ein. Doch wie so oft läuft es anders als erwartet. Mindestens zehnmal muss ich mir mit der Astschere den Weg freischneiden, um ein Durchkommen zu ermöglichen. Auf dieses Drama als Nebenrolle hätte ich verzichten können. Dafür war die Natur unbeschreiblich schön und abends sind wir nach diesen Anstrengungen entsprechend müde.

 

Marokko 2025 | Teil 5 – Von Meknes zur Fähre nach Tanger Med und Rückreise nach Hause

Reise nach Marokko 2025 | Teil 5  – Unterwegs im Norden Marokkos und Heimfahrt

Meknes – Tetouan – Tanger Med – Barcelona – Genua – Chur – Kirchheim unter Teck

Februar/März 2025:

Die Fähre nach Europa ruft. Doch die Einklarierung, Kontrollen und alles weitere haben mit Entspannung wenig zu tun. Überall könnten sich Flüchtlinge auf dem Weg in das „gepriesene Europa“ versteckt haben. Dabei haben wir sogar noch Glück. Wir versuchen seriös und unschuldig zu wirken und werden häufig durchgewunken. Ein kleiner Trost.

 

von Tanger Med über Barcelona und Genua wieder nach Hause und FAZIT:

FAZIT:

Gesundheitlich bedingt, fiel dieses Mal unsere Winterreise etwas kürzer aus als sonst. Gelohnt hat es sich allemal.

Die marokkanische Gastfreundschaft war wieder unschlagbar gut. Daß wir zweimal von Kindern mit Steinen beworfen wurden, darf nicht verschwiegen werden. Je weiter wir uns in das südliche Marokko begeben haben, desto mehr hat es uns gefallen. Vor allem in den abgelegenen Gegenden kommt die Ursprünglichkeit und die Gastfreundschaft besonders zur Geltung. In den Touristengegenden ähnelt die Infrastruktur bereits der von Europa. In der Wüste und den Gebirgen fanden wir es am schönsten. Wir hatten niemals das Gefühl, bedroht gewesen zu sein oder gefährlich zu leben. Etwas Vorsicht ist in den größeren Städten geboten. Hier lassen wir unser Fahrzeug selten allein, oder suchen bewachte Parkplätze zum Übernachten auf. Der Lebensunterhalt ist maximal halb so teuer wie in Deutschland. Wir lieben Marokko und hätten gerne noch mehr Zeit dort verbracht.

Afrika muss man mögen. Je mehr wir uns auf diese Abenteuer in einem fernen Kontinent eingelassen haben, umso mehr hat es uns gefallen.

Corinne und Jürgen

 

Marokko 2025 | Teil 1 – Fahrt von Deutschland nach Marokko

Reise nach Marokko 2025 | Teil 1  – Mit der Fähre von Genua nach Marokko und weiter nach Süden bis Boudnib

 

Kirchheim u. Teck – San Bernardino Pass – Como – Genua – Barcelona – Tanger Med – Chefchaouen – Ifrane – Meknes – Er-Rich – Boudnib

 

Januar / Februar 2025:

Gefangen in dem Teufelskreis unserer Krankheiten: Corinne bekam im Sommer eine unvorhersehbare Diagnose, der eine Operation mit Bestrahlungen folgte.

Ich selbst hatte im Frühjahr und im Spätsommer einen Bandscheibenvorfall mit weitreichenden Konsequenzen.

Unsere Stimmung schien ins Bodenlose zu fallen, wäre da nicht unser unzähmbarer Wille wieder gesund zu werden, um doch noch die ein oder andere interessante Ecke in dieser Welt zu entdecken.

So entscheiden wir uns, mit Brigitte und Ingo von der Firma „Terracab“ und zwei weiteren Fahrzeugen eine Offroad Tour durch die Wüste Marokkos zu buchen.

Ende Januar wird „Karli“ auf die Reise vorbereitet. Wasser, Lebensmittel, Reisedokumente, Technik. Alles wird auf Vordermann gebracht und der Aufwand ist der gleiche, als ob wir für mehrere Monate die Heimat verlassen wollen.

Unsere erste Etappe führt uns Richtung Genua. Übernachtet wird bei Eiseskälte auf dem San Bernardino Pass. Am nächsten Morgen startet Karli brav seine Maschine, mit der Meldung „Kraftstofffilter verstopft“. Der Sommerdiesel lässt grüßen und ist der Anfang von weiteren Abenteuern.

In Como erfolgt ein Werkstattbesuch. Die Auflistung der anstehenden Arbeiten, um das Problem zu beheben, lässt uns in eine Schockstarre mutieren. Wir beraten und beschließen, das Problem sich selbst zu überlassen. Dieses Mal haben wir Glück. Das Problem löst sich in Wohlgefallen auf. Es folgt eine Multi-Kulti Fahrt mit der Fähre nach Afrika und es beginnt eine Reise, wie sie im März 2024 geendet hatte.

 

Auf der Fähre wird unsere Geduld erneut auf die Probe gestellt. In dem größten Aufenthaltsraum der Fähre treffen sich die LKW-Fahrer mit ihren Papieren. Es hat sich eine 30 Meter lange Schlange gebildet. Wie sehr ich diese Leute bedaure. Bis ich einige Wohnmobilisten entdecke und mich wundere, was die dort eigentlich machen. Eine Rückfrage meinerseits lässt die Schadenfreude zur bitteren Realität werden. Einklarieren, Zoll, und eine dreistündige Wartezeit lässt die Mundwinkel immer tiefer hängen. Wir lassen eine mühselige Prozedur über uns ergehen, als ob wir für den Rest unseres Lebens nach Afrika auswandern wollten. Wir doch nicht!

Angekommen in Tanger Med (Marokko) treffen wir am nächsten Tag in Chefchaouen auf einem Campingplatz unsere Gruppe. Die Stadt Fes soll am nächsten Tag besichtigt werden. Auf einem Parkplatz in Fes angekommen, entdecke ich unter „Karli“ einige frische Öltropfen. Mein Mitleid gilt anfänglich dem Vorparker dieses Platzes, bis ich merke, daß unser „Karli“ unter Inkontinenz leidet. Eine Stunde liege ich unter dem Fahrzeug und suche nach dem Austritt des Öles und der Ursache. Vergebens. Ich reinige alles und hoffe, dass es nichts Schlimmes ist. Am nächsten Morgen fahren wir nach Ifrane. Ein netter Ort, um nochmal Lebensmittel zu bunkern. Ein Kontrollblick bei Karli lässt meine Hoffnung schwinden. Wieder Öl auf dem Asphalt.

Wir trennen uns von der Gruppe und fahren nach Meknes. Dort gibt es eine IVECO Werkstatt. Kaum angekommen, suchen drei Mechaniker nach dem Problem. Keine Terminvergabe, keine Wartezeit, keine Papiere werden verlangt. Ja wie schön, es geht nur um „Karli“. Wie unkompliziert manchmal die Welt sein kann. Wo doch wir „Deutschen“ Bürokratieweltmeister mit Auszeichnung sind.

Es wird geschraubt, gereinigt, untersucht. Eine eindeutige Ursache wird nicht gefunden. Die Wahrscheinlichkeit, daß am Ölkühler an der Kupplungsstelle zu den Schläuchen, wenn das Fahrzeug in Bewegung ist, Öl austritt, ist sehr naheliegend. Der Nachmittag und der darauffolgende Vormittag gilt der Reparatur. Die Rechnung hält sich in Grenzen. In Deutschland hätte man das Achtfache verlangt.

Wir haben es eilig und versuchen, unsere Gruppe wieder einzuholen. Wir starten sehr früh und fahren bis in dies Dämmerung. Nach eineinhalb Tagen treffen wir bei Boudnib wieder auf unsere Gruppe.

 

Marokko | Teil 8 – Heimfahrt von Spanien nach Deutschland

Reise nach Marokko | Teil 8  – von Spanien über Frankreich nach Deutschland:

 

Algeciras – Caravaca de la Cruz – Ebro-Delta – Fitou – Villars les Dombes – Müllheim – Kirchheim unter Teck

März 2024:

Wir freuen uns auf Deutschland. Es zieht uns in die Heimat. Sechs bis sieben Stunden Fahrt sind üblich. Es ist die Tour der Freundschaften. Unterwegs treffen wir noch Ulrike und Wolfgang in Spanien, als auch Heidi mit Arno in Müllheim. Die Zeit der Zweisamkeit nähert sich seinem Ende und das Erlebte muss verarbeitet werden.

Am 20. März treffen wir zu Hause ein. Lilly, das Kätzle von unseren Nachbarn, wartet schon sehnsüchtig auf uns! 😻

Fazit:

Aus der ursprünglich geplanten Reise zur arabischen Halbinsel wurde Nordwestafrika. Die politische Situation hatte uns zu einer kurzfristigen Reiseziel-Änderung gezwungen. Bereist man solche Länder, sind Flexibilität und ein schnelles Umdenken keine Seltenheit. Die Menschen, ihre Kultur und vor allem die ausgeprägte Gastfreundschaft haben diese Reise so einzigartig gemacht. Niemals haben wir uns unsicher, bedroht oder unwohl gefühlt. Und ja, auch hier gibt es nicht nur gute Menschen. Wir vertrauen auf unser Gefühl und unsere Erfahrung. In solchen Ländern ist es nicht mehr oder weniger gefährlich als in Europa. Wir haben die Menschen, ihre Kultur und Liebenswürdigkeit schätzen und lieben gelernt. Es war für uns eine Bereicherung in jeglicher Hinsicht und öffnet uns die Augen für diese wunderbare Welt!

Marokko | Teil 2 – Fahrt durch Spanien und Portugal

Reise nach Marokko | Teil 2a – Fahrt durch Spanien:

Bardenas Reales – Logrono – Burgos – Leon – Lugo – Santiago de Compostela – Rianxo – Vigo – A Guarda – Baiona 

November 2023:

Und da gibt es doch tatsächlich eine  „spanische Wüste“, die Bardenas Reales„. Eine wunderbare Landschaft, wenn auch nicht vergleichbar in ihren Dimensionen mit der „Lut“ (Iran), oder der Rub al Khali (Saudi Arabien).

Ein starkes metallisches Quietschen am Fahrzeug bereitet mir Sorgen. Die nächste IVECO Werkstatt wird aufgesucht. Das Problem wird beschrieben – der Meister schüttelt verständnislos den Kopf. Eine junge Dame mit ansprechender Kleidung ist beim Übersetzen behilflich und es fällt mir schwer, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Eine neu eingebaute Blattfeder schlägt an eine Schraube. Am nächsten Tag wird das Problem behoben. Hoffentlich geht`s  irgendwann auch mal ohne Werkstatt.

Daher geht es ganz schnell nach Santiago de Compostela. Vielleicht erhört uns dort der heilige Jakobus. Pilger aus aller Welt treffen hier zusammen, und es fällt schwer zu glauben, wie viele Kriege und wieviel Leid zur Zeit die Menschheit belasten. Wie sehr sind wir doch privilegiert auf dieser Welt.

Reise nach Marokko | Teil 2b – Fahrt durch Portugal:

Viana do Castelo – Coimbra – Peniche – Sines – Cabo de Sao Vincente – Sagres – Lagos – Albufeira – Tavira

Dezember 2023:

Ganz gemütlich bei schönem Wetter wollten wir die portugiesische Küste nach Süden tingeln. Das erste ist machbar, das zweite nur bedingt. Sonnen- und Regentage wechseln sich ab, so dass wir die Regentage häufig in nett anzusehenden Fischerorten oder Kleinstädten verbringen. Burgen, Kastelle, Schlösser, Kirchen und das Lazarettschiff in Viana do Castelo werden besichtigt und die Zeit vergeht wie im Fluge. Der liebe Gott möge mir verzeihen, dass ich außerhalb unserer Reisen nicht in die Kirche gehe. Hier wird alles wieder aufgeholt. Ob sich der liebe Gott solch monströse und prächtig ausgestattete Paläste gewünscht hätte? Ich mache mir so meine Gedanken. Nachdenklich werde ich auch, als ich bei einer Fahrt nach Porto ein Geräusch wahrnehme, das mir vollkommen neu erscheint. Es wird doch nicht wieder ….?

Und da ist es wieder ,,dieses schnattrige Geräusch bei einer bestimmten Umdrehungszahl im 3. Gang. Die nächstliegende IVECO Werkstatt in Lissabon wird angefahren. Ein kurzer Check in der Werkstatt löst leider nicht unser Problem. „Wir haben keine Zeit. Ihr müsst 60 km weiter fahren in die nächste Werkstatt.“ So die Aussage des Werkstatt-Chefs. Das sind die unangenehmen Dinge bei solch einer Reise, auf die man gerne verzichten könnte.

Ein geplantes Treffen mit Paul und Ingmar, – Fliegerfreunde, die sie sich gerade in Lissabon aufhalten, müssen wir daher ausfallen lassen. Karli hat Vorrang.

Der Werkstattmeister in Setubal vermutet ein Problem an Kardanwelle – Getriebe. Ich kann ihn gerade noch überzeugen, die Ursache an anderer Stelle fortzusetzen und die Schrauben am DPF zu überprüfen. Und tatsächlich finden wir beim Lösen der Schrauben, dass eine davon angerissen war. Kurze Zeit später können wir unsere Fahrt fortsetzen. Unser Ziel ist das „Cabo de Sao Vincente„, die südwestlichste Ecke von Europa. Eine tolle Steilküste, die brüllende Brandung und das Flüstern der nächtlichen Wellen bei Ebbe lassen uns die unangenehmen Dinge vergessen.

Ein Nebeneffekt in dieser Gegend der Algarve sind die Touristen. Viele wollen hier überwintern. Wir folgen der Südküste von Portugal, besuchen die Städte Sagres, Lagos, Albufeira und Tavira mit ihren tollen Sandstränden und müssen uns an die Touris mit ihren Eigenheiten erst wieder gewöhnen. Wir können uns gut vorstellen,  wie es hier erst in der Hochsaison zu geht. Hier tobt der „Bär“.

Reise nach Marokko | Teil 2c – Fahrt durch Südspanien:

Huelva – Sevilla – Conil de la Frontera – Algeciras

Sevilla, eine Stadt seinesgleichen. Die Innenstadt strahlt uns an mit mächtigen Kathedralen und pompösen Kirchen. Das stündliche Glockengeläute zieht die Aufmerksamkeit auf diese so faszinierenden Gebäude und verleiht dieser Stadt einen ganz besonderen Charme. Hier treffen sich Menschen aus aller Welt mit gleichen Interessen. Hoch lebe die Kultur.

In den letzten sechs Wochen sind wir fast jeden Tag gefahren. Reisen kann auch anstrengend werden. Wir wünschen uns einen netten Ort, an dem wir für mehrere Tage verweilen wollen. Einkaufen, Karli putzen, Madame möchte zum Friseur, und mir fehlt so sehr mein gewohnter Sport. Dies alles zieht uns zu einem netten Fischerort 150 km südlich Sevilla und das ist „Conil de la Frontera„. Und dann haben sich Margit und Peter (Freunde aus Würzburg) angekündigt, die das gleiche Ziel anpeilen. Zusammen verbringen wir eine wunderbare Zeit.

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