Albanien 2021 | Teil 5 – Montenegro: Biogradska-See – Komovi-Gebirge

Reise nach Albanien| Teil 5 – Fahrt durch Montenegro/Albanien:

Biogradska-See – Komovi-Berge – Plav – Grebaje – Vermosh – Selce – Shkodra-See – Shkoder  

Heute wollen wir weiter zu dem Biogradska-See in einem weiteren Nationalpark. Toller See, wie so viele hier in Montenegro, aber leider kein Stellplatz abseits der Touristenströme. Ich hatte schon einen steilen Waldweg zu Fuss erkundet und hätte diesen auch gerne mit „Karli“ erstiegen, aber das hatten die Ranger uns nicht zugetraut und somit untersagt. Wenn die wüssten, was wir hinter uns haben!

Also weiter in ein abgelegenes Camp im Komovi Gebirge. Dort empfängt uns als erstes eine kleine Katze und der Tag ist für Corinne gerettet. Manchmal wäre ich auch gerne eine Katze… 😉

Beim Frühstück weist mich Corinne bereits dreimal daraufhin, dass wir unbedingt vor Passieren der Grenze nach Albanien tanken müssen. Warum??? Der Diesel ist in Montenegro 20 Cent günstiger als in Albanien. Da lacht doch das Schwabenherz, und ich habe mich schon gewundert, warum Corinne heute früh so gut gelaunt ist.

Als wir in Plav an der letzten Tankstelle vor der Grenze ankommen, sinkt die Laune von Corinne ins Unendliche: Die Tankstelle ist geschlossen.

Die Lösung: 25 km wieder zurück nach Andrijevica, und das müssen viele, und wir stehen in dem Stau vor der Tanke. Endlich sind wir an der Reihe. Die Augen des Tankwartes leuchten, als ich ihm zu verstehen gebe , dass wir mindestens 200 Liter Diesel brauchen. Was er noch nicht weiß, dass die Länge des Tankstellenschlauchs nur für den Haupttank reicht, aber nicht für den Zusatztank. Kein Problem für Corinne: mindestens 6 Autos müssen zurückstoßen, mir Platz machen, damit ich mitten auf der Hauptstrasse direkt vor den Augen der dort ansässigen Policia wende und umgekehrt wieder in die Tankstelle einfahre. Ich entdecke neue Talente bei meiner Frau. Die Jungs von der Policia bekommen ganz grosse Augen,  – schauen Corinne bei ihren Aktionen ganz entgeistert zu und bitten um ein Bewerbungsgespräch. Und das Weihnachtsgeschenk steht auch schon fest: eine Trillerpfeife.

Nach der Aufregung bleiben wir noch eine Nacht in den sogenannten „verwunschenen“ Bergen Prokletije in Montenegro.

Die letzten Wochen waren wir in den Bergen, der Wildnis, und haben häufig in Zweisamkeit gelebt, um Tourismus und der Hitze am Meer zu entkommen. Die Schulferien im Balkan sind nun zu Ende und wir suchen wieder die Menschen auf, um der Einsamkeit und der Kühle in den Bergen zu entkommen. Daher auf ans Wasser, erst mal an den Shkodra-See. Zuvor gönnen wir „Karli“ eine Wäsche, damit wir uns  von der besten Seite zeigen. Ein total schöner Campingplatz, nette Leute, warme Duschen und ein Restaurant. Auch mal schön, obwohl wir Campingplätze selten aufsuchen.

Albanien 2021 | Teil 4 – Montenegro: Bucht von Kotor – Slansko-See – Durmitor-Gebirge

Reise nach Albanien| Teil 4 – Fahrt durch Montenegro:

Lovcen-Nationalpark – Bucht von Kotor – Njegusi – Slansko-See – Durmitor-Nationalpark 

Wir durchqueren den Lovcen-Nationalpark, als Corinne beim Überqueren eines Passes eine kleine Ausbuchtung seitlich der Teerstrasse entdeckt. Untersetzung rein, Buckel hoch und wir stehen in einer traumhaften Stelle mit Blick über die Bucht von Kotor. Wir sehen den Flughafen von Tivat und ich würde so sehr gerne selber dort fliegen und landen. Man kann halt nicht alles haben.

Am nächsten Tag: Frau Capitano will unbedingt zur Bucht runter laufen (knapp 1000 Höhenmeter). Am Startpunkt lernen wir noch drei nette Albaner kennen, die uns den Weg erklären und dauernd von „strong condition“ reden. Der eine drückt mir vorsorglich einen Stock in die Hand. Ja, seh ich denn so gebrechlich aus? Nein, nein  –  „Look at the snakes and kill them with the stick“ erklärt er mir. Ach so, alles klar, na dann mal los.

Am Anfang redet Corinne dauernd von Schlangen und tolle Landschaft usw. …

Nach über zwei Stunden ist Funkstille und am Ende der Tortour nur noch: „Keine Schlangen, aber ich bin platt.“ So bringt man seine Frau zum Schweigen… 😉

Weiter zum „Slansko See„. Wieder traumhafter Stellplatz ganz alleine in freier Natur. Nicht ganz – drei neue Freunde verfolgen mich auf Schritt und Tritt. Sind bestimmt Weibchen.

Nächster Nationalpark – Durmitor Nationalpark: alles „easy going“ bis auf die Tunnels: keine Schilder, keine Beleuchtung. Was soll’s, dann wird selber gemessen, ob wir vollständig durchpassen. Ist man im Tunnel, muss ich immer an die Bilder meiner Darmspiegelung denken!

Am nächsten Tag eine „kleine Wanderung“ in Trsa. Ein Opa winkt uns in seine Hütte. Wie nett – wir verständigen uns mit Händen und Füssen, bis ich verstehe!!! Der will doch tatsächlich meine Corinne, meine Allerliebste,  im Tausch gegen seine Schafherde. Dachte das gibts nur in Marokko. Meine Stimmung driftet etwas und ich schlage dann doch den Aufbruch vor.

Andere Länder – andere Sitten.

Fahrt durch das Durmitor-Gebirge nach Zabljak. Da zappelt man schon mal ganz schön im Bilderrahmen.

Wahnsinnige Landschaften, die nicht zu toppen sind.

In Zabljak treffen wir ein deutsches Ehepaar aus Ravensburg mit ihren zwei Hunden. Bestimmt wieder Weibchen, so wie die mich anschauen.  😉

Dann geht es weiter in die Tara Schlucht. Wasser haben wird unterwegs getankt. Reicht dann wieder für die nächsten drei Wochen. Wir suchen einen kleinen Campingplatz an der Tara-Brücke auf, um alles auf Vordermann zu bringen. Wäsche waschen, Karli putzen, und uns selbst!! Tja und dann gibt es dort auch abenteuerliche Sachen im Angebot, das ist doch was für uns?

Albanien 2021 | Teil 3 – Montenegro: Bukumirsko-See – Korita – Cetinje – Staatsbesuch

Reise nach Albanien| Teil 3 – Fahrt durch Montenegro:

Bukumirsko-See – Korita – Virpazar – Cetinje

Staatsbesuch aus der Türkei  

Wir wollen zum Bukumirsko See, ein kreisrunder Gletschersee, hoch oben in den Bergen.

Anfänglich „easy going“ auf Asphalt, später dann immer enger und schmäler und das Finale ist dann wieder ein Schotterweg. Mit dem Essen ist das immer so eine Sache. Sieht gut aus, schmeckt auch gut, aber nachts sagt dann der Magen und der Darm, was sie davon halten. Andere Länder, andere Essen. Wir genießen die Tage, üben mit der Drohne und die Montenegriner zeigen uns, wie man auf engstem Raum feiert und auch noch seine Freude hat.

Weiter nach Korita. Übernachten bei einer Kirche, denn da ist oftmals auch der Friedhof und da schläft man besonders ruhig und wacht am nächsten Morgen hoffentlich wieder auf. Herrliche Schluchten, phantastische Weite und wir sehen über die Grenze nach Albanien.

In Cetinje, der ehemaligen Hauptstadt Montenegro’s mit morbidem Charme, verbringen wir ein paar Tage und sitzen das wechselhafte Wetter aus.

 

Hoher Staatsbesuch?

Nachts 4 Uhr: Blaulicht, lautes Klopfen am Karli und ein Stimmenwirrwarr. Wir stehen senkrecht im Bett.

Polizei von Cetinje vor unserer Tür und redet was von Erdogan. Wir geben zu verstehen, dass es uns nicht stört, wenn er kommt – nur lasst uns doch schlafen. Wir sind auch nicht von der Presse und unsere Meinung zu ihm werden wir auch nicht öffentlich kund tun. Also keine Sorge, wir fühlen uns nicht bedroht. Verstärkung wird angefordert, bis man uns erklärt, dass es nicht um unsere Sicherheit, sondern um die von Erdogan geht. Kleines Missverständnis. Karli wird gestartet und wir verholen uns nachts auf einen anderen Parkplatz, auf dem wir hoffentlich Ruhe finden.

Am nächsten Morgen – die ganze Stadt in heller Aufregung. Alle sind fein gekleidet. Was ziehen wir denn jetzt an? Am besten gar nichts, ist doch nur Erdogan und nicht der „Messias“.

Ausnahmezustand, Blaulicht mit Martinshorn immer wieder. Alles ist anders als sonst. Mindestens 100 Leute als Delegation folgen ihm. Kein Wunder, dass der eine Boeing als Flugzeug  braucht. Ich wäre mit unserer 4-sitzigen Jodel angereist und hätte noch 2 Plätze frei.

Nicht ein Tag wie jeder andere. Die Frau von Präsident Dukanovic mit rotem Kleid. Flotte Biene, und Frau Erdogan – na ja. Bestimmt gibt es auch innere Werte.

Erst als Erdogan schon seit Stunden Cetinje verlassen hat, dürfen wir mit Karli wieder zu unserem bewährten „Löcher“-Parkplatz mit „Kino live“.