Arabische Halbinsel 2025-2026 | Teil 1 – von Deutschland bis nach Griechenland
Reise auf die Arabische Halbinsel 2025 – 2026 | Teil 1 – Start in Deutschland
Kirchheim unter Teck – Reutlingen – Münsingen – Ziertheim-Dattenhausen
Es kann los gehen, wenn??? Oder es kommt meistens anders, als man denkt…
Nun ist es soweit: Unser Ziel – arabische Halbinsel, Saudi Arabien, VAE, Katar, Oman, Jordanien. Wochenlange Vorbereitungen liegen hinter uns. Die e-Visas beantragt. Vor uns liegen ca. 7.000 km.
Jetzt noch schnell Wasser tanken, Lebensmittelvorräte auffüllen, vor allem die Ritter Sport. Noch ein letzter Blick in all unsere Checklisten und dann könnte es auch schon los gehen, wäre mir nicht in letzter Sekunde aufgefallen, dass die PV-Anlage nicht die volle Leistung bringt. Bestimmt nur stark verschmutzt. Also noch kurz das Dach abspritzen, bevor es auf die Autobahn geht.
Und als ich mit dem Dampfstrahler auf dem Dach stehe, sehe ich an einem Diodenblock eines PV-Moduls eine rostfarbige Masse austreten. Schau mir das etwas genauer an und bemerke, daß es um diese Stelle herum kochend heiß ist. Na das fängt ja gut an.
Wir beschließen, nicht nach Saudi Arabien, sondern lediglich nach Reutlingen zu fahren. Ist nicht ganz so weit wie geplant. Dort werden die PV-Module hergestellt. Feuchtigkeit hat den Anschlussblock zum Kochen gebracht und ein Modul hat sich verabschiedet. Nach mehreren Diskussionen und Abwägungen wollen wir die Reise schnellstens beginnen, auch ohne Modul. Wird schon gut gehen. Der Weg von Reutlingen nach Asien führt uns an unserem Flugplätzle in Münsingen vorbei. Es folgen noch ein Stopp in Ulm und ein weiterer Stopp bei Harry Batari, unserem Fahrzeugbauer. Er überbrückt das stillgelegte Modul, damit nichts passieren kann und am nächsten Tag soll es weiter gehen. Eigentlich wollten wir schon weiter sein aber:
Die Reise hat begonnen!
Über Österreich nach Norditalien
Ein Unglück kommt selten allein:
Wir wollen Petra und Rainer in Norditalien besuchen. Sesto al Rhegena liegt auf unserem Weg. Wir freuen uns, doch bei der Einfahrt zu deren Villa befindet sich ein Tor. Rainer weist mich ein, gibt vor weiter zu fahren und dann ist es auch schon passiert. Ein krachendes Geräusch, ich zucke zusammen und sehe, dass in der Seitenwand des Aufbaus ein faustgroßes Loch ist. Ärgerlich, am liebsten würde ich wieder nach Hause fahren. Unsere Pechsträhne muss doch mal ein Ende haben!
Wir trösten uns, dass es noch Schlimmeres geben kann und verbringen mit unseren Freunden noch eine schöne Zeit.
Von Sesto al Rhegena über Slowenien nach Kroatien – Montenegro – Albanien – Nordmazedonien – Griechenland
Unsere Reise führt uns weiter über Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien immer an der Küste lang. So allmählich stellt sich Routine ein. Die Handgriffe und täglichen Abläufe werden zur Routine. Trotz allem müssen wir uns wieder an die beengten Verhältnisse und die Zweisamkeit gewöhnen. Entschädigt werden wir durch faszinierende Landschaftsbilder, und super schöne Stellplätze. Campingplätze fahren wir nur in Ausnahmesituationen an. Weil wir vielleicht Wäsche waschen wollen, oder am Fahrzeug tätig werden müssen. Das Zigeunerleben schleicht sich ein.
Auf dem Weg in den Süden fahren wir unter anderem durch Podgorica in Montenegro. Und wir wollten nur durchfahren. Daraus wird nichts. An jeder zweiten Kreuzung werden wir von der Polizei auf andere Strassen verwiesen, die wir nun gar nicht vor hatten zu befahren. Nach einer Stunde Irrfahrt und zwei entnervten deutschen Touristen suchen wir uns wieder einen Friedhof. Keine Sorge nur für eine Nacht.
Aber in dem ganzen Verkehrschaos hört der Capitano ein ungewöhnliches Geräusch am Fahrzeug, wenn auch nur ganz leise… Fortsetzung folgt!!!!
Von Griechenland bis zur Grenze Türkei
Was war das nochmal für ein Geräusch. Wir suchen uns abends einen guten Stellplatz und ich untersuche den Unterboden am Fahrzeug. Ein Stahlwinkel, der den Dieselpartikelfilter an seiner Position hält ist angerissen. Wir beschliessen, es zu ignorieren und erst in Konya in der Türkei schweissen zu lassen. Dort kennen wir eine gute Werkstatt. Allerdings sind es noch 1.500 km bis dort hin. Wir hoffen, dass es nicht noch schlimmer kommt und versuchen unsere Reise zu genießen.
Reisende suchen sich und finden sich. Als Corinne wie jeden Abend ihren Whats App Status schreibt, melden sich Bekannte und erklären, dass zwei weitere Overlander sich in unmittelbarer Nähe befinden und wir gerne Kontakt mit ihnen aufnehmen können. Es sind Ingrid und Wolfgang mit ihrem Hund Spezi. Ebenfalls mit einem Iveco Daily unterwegs. Wir treffen uns. Es wird eine interessante, wenn auch kurze Zeit mit den beiden. Unsere Zweisamkeit wurde auf angenehme Art und Weise unterbrochen. Spontane Entschlüsse und Flexibilität sind das „Salz in der Suppe“ bei solchen Reisen.
Am Abend finden wir wieder eine wahnsinnig schönen Stellplatz. ganz in der Nähe der Stadt „Drama“. Eine Abkürzung in die fast unberührte Natur lädt zur Pistenfahrt ein. Doch wie so oft läuft es anders als erwartet. Mindestens zehnmal muss ich mir mit der Astschere den Weg freischneiden, um ein Durchkommen zu ermöglichen. Auf dieses Drama als Nebenrolle hätte ich verzichten können. Dafür war die Natur unbeschreiblich schön und abends sind wir nach diesen Anstrengungen entsprechend müde.

