Das Jahr 2023:
Und meistens kommt es anders, als man denkt.
Was für ein Jahr!!!!
Da macht man im Winter noch die großen Pläne mit irrwitzigen Reisezielen und vielen spinnigen Ideen, bis einen der Arzt einbremst und zu verstehen gibt, dass die nächsten Monate erst mal ausgeträumt sind.
Schmerzen in der rechten Schulter und eine sofortige Schulter-OP im März verrückt die Prioritäten. Aber – der Capitano macht eine Bestandsaufnahme: linker Arm gut, Beine und Körper gut, Kopf meistens gut. Kein Grund, aufgrund von Depressionen in die „Klapse“ eingeliefert zu werden.
Nach 2 Wochen „postoperativer Ruhe“ wird wieder einarmig trainiert, gestöhnt, geschwitzt, und welch ein Wunder: entgegen aller Prognosen verläuft die Genesung doppelt so schnell wie gedacht. Ende April sitzt der Kapitano bereits im Segelflieger unter strenger Aufsicht von Corinne und hat die „große Klappe“.
Unser „Diercke Weltatlas“ wird entstaubt und neue Pläne werden geschmiedet, in der Hoffnung, daß die Schulter bis zum Herbst ihr o.k. gibt.
Arabische Halbinsel – Israel, Jordanien, Saudi Arabien, Oman, Vereinigte arabische Emirate und auf dem Landweg zurück über Kuwait, Irak, Türkei, Griechenland und die Balkanstaaten nach Deutschland.
Vorbereitung:
Visum, Carnet de passage, internationaler Führerschein, 2. Reisepass, Kreditkarten, Umwandlung der Krankenversicherungen mit englischer Police, internationaler Zulassungsschein, diverse Impfungen, Fahrzeugversicherung wird angepasst (Saudi-Arabien, Oman muss extra aufgeführt sein, und alles 3-sprachig). Reiseführer, Straßenkarten und etliches mehr. VPN Tunnels werden eingerichtet, Apps geladen, Navigationsdaten in Handys und Tablets übertragen.
Corinne kümmert sich um das Digitale, ich um die Hardware. Im Klartext:
Karli wird gewartet, repariert von der Elektronik bis zur Mechanik, überprüft, getüvt, und nach zwei Tagen in Düsseldorf bei IVECO West treten wir den Heimweg an.
Unser Steuergerät für die Wasseraufbereitungsanlage wird aufgrund eines Wackelkontaktes zum Hersteller verschickt und geht auch noch verloren. Unsere Stimmung fällt auf einen Tiefpunkt – der Frust zu DHL wächst ins Unermessliche und bereitet mir schlaflose Nächte. Das „verlorene Paket“ landet nach 2 Wochen wieder bei uns zu Hause. Die Zeit drängt. Wir wollen los. Wasseranlage noch immer defekt. Wir treffen uns zeitbedingt mit unserem „Wassermann“ Herrn Hartig an der Autobahn. Das Steuergerät wird kurzerhand getauscht und alle trennen sich in dem Glauben alles ist wieder gut.
Dann geht’s zu Harry Batari, unserem Fahrzeugbauer mit den „goldenen Händen“. Unser knapp 9 qm Wohnraum wird optimiert. Der Wassertank wird gefüllt, alles scheint zu funktionieren – aber es kommt immer anders, als man denkt. Der Wasserreaktor zickt herum, macht was er will, und Corinne bewahrt mich davor, in den Spiegel zu schauen. Ich sehe angeblich nicht ganz repräsentativ aus. Hat man da noch Worte. Der „Wassermacher“ Hr. Hartig kommt noch spät abends, der Support läuft auf Hochtouren. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Bis in die Nacht wird geschraubt, getestet, unter dem Motto „Alter forscht“. Keine Erklärung für das Problem, ein Austauschgerät findet ein neues Zuhause namens „Karli“ und der Capitano kann wieder in den Spiegel schauen.
Mitte Oktober war die Abfahrt geplant und erste Selbstzweifel machen sich breit. Vorfreude, Unsicherheit, Ungewissheit, Gefahr, Spannung und was es nicht so alles gibt.
Der erste Schritt ist immer der Schwierigste.
Ach, da war noch was:
Wir liegen in den letzten Reisevorbereitungen. Nicht „nine eleven“, sondern der 7.10.2023 hält die Welt in Atem. Die Hamas wütet in Israel. Eine Einreise über Israel wird unmöglich. Andere Optionen werden ausgelotet: Mit dem Frachter durch den Suez Kanal nach Akaba oder Jeddah. Alle unsere Bemühungen sind vergeblich, unseriös, zu teuer. Es hat nicht sollen sein.
Neue Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wie wäre es denn mit Marokko????
Fortsetzung folgt.