Albanien 2021 | Teil 9 – Albanien: Kruja – Tirana – Durres – Fähre nach Ancona – Heimfahrt

Reise nach Albanien| Teil 9 und FAZIT – Fahrt durch Albanien:

Kruja – Tirana – Durres – Ancona – Kirchheim

 

Wir haben noch einige Tage Zeit bis unsere Fähre am Sonntag in Durres ausläuft. Daher wollen wir einen kleinen Campingplatz in Kruja, der von Sandra, einer Deutschen, bewirtschaftet wird, anfahren. Es soll dort sogar wild lebende Schildkröten geben!!!

Dort angekommen ist alles wie ausgestorben. Um zur Campingwiese zu kommen, fährt man einen steilen Weg abwärts. Dort steht lediglich ein kleiner Campingbus mit deutscher Nummer. Wir stehen idyllisch auf dieser von Hügeln eingekesselten Wiese. Starker Regen ist angekündigt!

Zwei Stunden später erscheinen Martin und seine Frau Nicole auf dem Motorrad, die Eigner des Campingbusses.  Sie wollen am nächsten Morgen nach Tirana. Und schon wird das Motorrad  auf dem Heckträger verzurrt. Am nächsten Morgen hören wir geschäftiges Treiben, die Kabeltrommel wird eingerollt. Campingstühle werden verstaut und unsere Wiese ist zwischenzeitlich zu einem Sumpfterrarium mutiert. Die Schildkröten sind bereits im Winterschlaf und grinsen sich eins ins Fäustchen.

Mit der Regenjacke über dem Schlafanzug bespreche ich mit Martin, wie er wohl am besten die Auffahrt schaffen kann. Allrad und Differential sind seine Helferlein. Doch nach nur 10 Metern drehen die Räder durch , der Auspuff qualmt, und die Augen von Martin werden immer größer. Das Motorrad wird aus Gewichtsgründen wieder entladen, die Anfahrt mit Zweigen zwecks Traktion optimiert. Nächster Anlauf: beim Zurücksetzen ist ein Baum im Weg – Dachecke eingedrückt. So unternimmt Martin bestimmt zehn Versuche bis es irgendwann gerade eben so klappt. Ein Wasserschlauch wird bei diesen Manövern versehentlich aufgeschlitzt und der Regen bekommt Gesellschaft.

Die Campingwiese erinnert mich an einen Panzerübungsplatz zu Hochkonjunkturzeiten.

Die Schäden werden notdürftig repariert und Martin wil nicht mehr nach Tirana, sondern lieber in die Psychiatrie 😉

 

Wir begeben uns in die Hauptstadt Tirana. Uns wird zum Übernachten ein großer Parkplatz nahe des Stadtkerns empfohlen. Die Fahrt durch die Stadt lässt mich altern. Graue Haare kann ich ja nun nicht mehr bekommen. Die Konsequenz: s.Bild 12: Der Capitano im Ruhezustand.

Auf dem Parkplatz erwartet uns wieder Kino live. Wir stehen mitten drin. Zur linken „Lavazh“, zur rechten ein Autocorso, bei dem die Auto-Fahrschulen den jungen Albanern und Albanerinnen das Einparken beibringen. Fernsehen fällt daraufhin aus. Es ist vorgesorgt.

Ach mir fällt noch ein Versprechen ein. Was mögen die Albaner denn gar nicht? Ein deutsch sprechender Albaner gibt mir die Antworten:

1. Wenn sie überholt werden, womöglich von einem Mercedes mit nicht albanischen Kennzeichen.

2. Fehlendes W-LAN bei funktionierendem Handy.

3, Wenn der Mann arbeiten soll und die Frauen im Kosmetikstudio sind.

4. Wenn am Straßenrand sitzende Männer der albanischen Freundin im Minikleid hinterherschauen.

Und die Empfehlung eines Insiders: „Spätestens wenn der Albaner aus seinem Auto aussteigt, dann versuch nicht zu diskutieren, sondern such das Weite, sonst gibt es eins auf die Fresse!“

 

Mal eben schnell nach Durres fahren und dann auf die Fähre und nichts wie heim. Das wäre zu einfach. In Stichworten kurz gefasst:

1. In Durres am Hafen angekommen. Gehen zum Einchecken an den Schalter. Ein EU-dPLF Formular soll per Handy ausgefüllt werden. In der Eingangshalle bürgerkriegsähnliche Zustände. Jeder kämpft mit seinen Handys und dem Formular. Selbst Corinne braucht 1,5 Stunden und ist mit den Nerven am Ende.

2. Grenzpolizei entert die Eingangshalle und ruft mein Kennzeichen auf. Will unser Fahrzeug haben zum angeblichen Röntgen.

Gebe zu verstehen, dass „Karli“ gesund ist und von mir regelmässig einem technischen Check unterzogen wird. Röntgen überflüssig?

Nein, nein, Drogen, Flüchtlinge, Waffen, usw. Ach so, aber doch nicht in unserem Karli!!! Nützt nichts, ich werde trotzdem abgeführt und Karli wird kostenlos geröntgt. Dauer 1 Stunde.

3. Fahren im Dunkeln zur Fähre, es regnet in Strömen. Müssen 1,5 Stunden warten, während die XXL-Monster-LKW’s unter heftigem Geschrei der italienischen Einweiser versuchen in den Bauch der Fähre zu kommen. Meine Gedanken schweifen zu den Vorstellungen der Gladiatoren im römischen Kolloseum. Soll ich nun lachen oder die LKW Fahrer bedauern?

4.Überfahrt nach Ancona etwas ruppig aufgrund schlechten Wetters.

5. Heimfahrt problemlos. Fahren direkt zu Harry Batari – Karlis „Vater“, der die dringendsten Arbeiten erledigt.

6. Daheim – müde – duschen (mind. 15 Minuten!), Platz ohne Ende in der Wohnung, und ein großes Bett –  welch ein Luxus!

 

Fazit unserer 10-wöchigen Reise durch Italien, Montenegro und Albanien:

Italien:

siehe unter „Fazit“ bei den Reisen von 2020.

Montenegro, Albanien:

die Montenegriner ähneln  den Albanern, sind in ihrem kulturellem Denken und der Infrastruktur etwas weiter als die Albaner.

Die Gastfreundschaft und das Miteinander haben uns begeistert! Nur selten wurden wir unfreundlich behandelt. Die Natur ist unbeschreiblich schön und abwechslungsreich. Wer gerne wandert, lebt dort im Paradies. Es gibt außerhalb der Städte viele einfache, teils sehr arm lebende Menschen, die aber trotzdem immer einen zufriedenen Eindruck machen. In den Städten geht es chaotisch zu. Sehr gewöhnungsbedürftig. Das Leben und Einkaufen macht Spass, da es äußert billig ist. Im Schnitt kostet alles die Hälfte oder ein Drittel soviel wie in Deutschland. Gestört haben uns lediglich der viele Müll, der häufig die tolle Natur verschandelt. Es gibt bereits Stellen, wie z.B. in Tirana, da ist alles blitzsauber.

Beide Länder sind sehr ursprünglich und sind bemüht, europäische Standards zu schaffen.

Wir hatten viel Spass, interessante Begegnungen und eine Menge Abenteuer!

 

 

 

Albanien 2021 | Teil 8 – Albanien: Vlore mit Lagune – Shushica-Tal – Bashtova-Burg

Reise nach Albanien| Teil 8 – Fahrt durch Albanien:

Vlore – Lagune e Nartes –  Insel Zvernec – Shushica-Tal – Vranisht – Bashkova-Festung – Strand von Boshkove  

Wir fahren weiter von Borsh über den Oricum-Pass nach Vlore. Ziemlich starke und kurvenreiche  Anstiege mit einem fantastischen Meerblick lassen Karli ganz schön schnaufen. Eine anschließende Wagenwäsche „Lavash speziale“ hat er sich redlich verdient. Vor lauter Begeisterung über unser Fahrzeug will das Waschpersonal gar nicht aufhören zu putzen. Wenn das nur immer so wäre! Es kommen auch wieder andere Zeiten.

Als wir ein kleines Kloster auf der Insel Zvernec besichtigen wollen, kommen uns winkende Leute in pompösen Klamotten in teuren Autos entgegen. Ob hier ein neuer „James Bond“ gedreht wird? Nein, nein, es ist der Papa mit Frau und Tochter. Fotoshooting! Der Papa sieht etwas verspannt aus und bei näherem Hinschauen wird klar, dass der zwei Grössen zu kleine Anzug die „Wampe“ kaschieren soll. Was man nicht alles wegen der Familie über sich ergehen lässt!!

Die Einheimischen empehlen uns das Shushica-Tal. Wir fahren bis Vranisht. Tolles Tal, tolle Brücken, tolle Leute und ein fantastisches Essen am Abend!

 

 Am nächsten Tag erreichen wir in der Dämmerung die Bashtova Festung. Kein Mensch weit und breit und wir stellen uns inmitten der Festungsmauern und fühlen uns absolut sicher in dieser unheimlichen Nacht. Wir hören nur noch den „Burggeist“.

Aber nur bis zum Morgen: Ein Auto versperrt uns provokativ die Ausfahrt aus der Festung. Mit den Händen in der Hüfte will er 10 € Übernachtungskosten. Wenn nicht, dann kommt die Polizei. Mit viel diplomatischem Geschick können wir den Herrn Aufpasser beruhigen, von unserer Unschuld überzeugen (haben ein Verbotsschild übersehen) und trinken zum guten Schluss einen Kaffee mit ihm. Nix Polizei, nix 10 €. Ende gut – alles gut. Glück gehabt. Es folgen mehrere Tage an dem Traumstrand von Boshtove.

Albanien 2021 | Teil 7 – Albanien: Berat – Gjirokaster – Butrint-Lagune – Borsh

Reise nach Albanien| Teil 7 – Fahrt durch Albanien:

Berat – Gjirokaster – Butrint-Lagune – Borsh  

 

Wir fahren nach Berat – die Stadt der tausend Fenster. Als wir auf einem Parkplatz unseren Karli abstellen, fällt mir ein Möbelwagen auf. An der Stossstange ein Kaktus, an der Seite eine Treppe, kein Fenster. Alles sehr suspekt. Wo sind hier die tausend Fenster? Dafür öffnet sich die Tür und ein netter junger Mann mit Pferdezopf und vielen Tätowierungen beginnt ein Gespräch mit dem „Schnüffler“. Ich kann mich nicht herausreden, bin ertappt. Peinlich. Es ist sein „Home“ und er lebt seit Jahren in diesem Gefährt und will die Stadt der tausend Fenster erkunden. Ich zeige Verständnis und würde gerne einen Vorschlag machen.

Andere Länder, andere Sitten – man lernt nie aus.

Wir wollen nach Gjirokaster. 5 mal angehalten. Corinne’s Navigation angezweifelt. Sie hat wie immer recht. Für 30 km brauchen wir 1 1/2 Stunden.

 

In Gjirokaster angekommen suchen wir bei der berühmten Burg einen bestimmten Parkplatz, der von einer „App“ empfohlen wird. Steilste Strassen, arschglattes Kopfsteinpflaster, herunterhängende Wäscheleinen und die Missachtung von Verbotsschildern stellen mich auf eine harte Probe. Verirrt in der Fussgängerzone steige ich aus, die Polizei kommt, gibt mir Tipps und bedauert mich hämisch.

Ein anderer Abstellplatz wird zu Fuss erkundet und dann darf Karli ran. Ende gut – alles gut. Als ich die Dachklappe öffne, fällt mir ein  Frauenslip auf die Glatze. Die tiefhängende Wäscheleine lässt grüßen!

Von Gjirokaster geht es zur Lagune von Butrint. Allrad ist gefordert. Wir werden von der Natur entlohnt und treffen dort wieder den „Möbelwagen“ mit den tausend Fenstern.

Wir wollen zu dem Kiesstrand von Borsh. Overlander haben uns diesen empfohlen.

Die Navi – App leitet uns nach der Fahrt aus der Lagune in eine Ortschaft. Die Strasse wird immer enger und endet in einer Sackgasse.  Na bravo, die digitale Welt lässt grüssen.

Ein Bauer kommt mit seinem Traktor entgegen, will nicht zurückstossen und ich kann nicht mehr aussteigen, um mich zu erklären. Guter Rat ist teuer, doch da erscheint eine Oma auf dem Dach ihres Hauses (s. Bild 2) und sorgt lautstark für klare Verhältnisse. Der Bauer stösst kleinlaut zurück. Oma du hast uns gerettet – es kann weiter gehen!

Albanien 2021 | Teil 6 – Albanien: Koman – Fierze – Valbona – Kukes

Reise nach Albanien| Teil 6 – Fahrt durch Albanien:

Shkoder – Koman – Fierze – Valbona – Kukes  

Wir wollen am nächsten Tag nach Koman auf die Fähre nach Fierze. Soll wunderbar toll sein wie in einem Fjord in Norwegen, nur alles 3000 km weiter südlich.

Als gründlicher „Deutscher“ bereitet man seine anstehende Tour immer vor. Nach Koman 65 km „very nice and no problem for driving. A little bit more than one hour“ sagt man mir an der Touri-Info. Wir wundern uns, warum die meisten der Touristen die albanischen Touri-Kastenwagenbusse buchen. Nein, wir doch nicht, wir sind doch „Off-Roader“! 

Das Resultat: wir brauchen knappe 3 Stunden, die Kastenwägen mit den Touris winken uns unterwegs lachend zu, wenn sie uns überholen. Man lernt nie aus!!!

Am Eingang zur Fähre herscht Chaos. Einer kommt, klopft aufgeregt an unsere Scheibe und will Bargeld für seinen eigenen Transfer mit der Fähre. Frage mich, ob er noch alle „Latten am Zaun“ hat und gebe ihm eine Banane. Die will er dann auch nicht. Das soll einer verstehen. Der Rest der Reise beschreiben die Bilder.

Sind im Valbona Tal. Wanderung ist angesagt. Alle um uns schnüren die Schuhe und packen die Rucksäcke. Wir tun so, als ob. Durch das Flussbett müsst ihr gehen. Das ist super. Nach einer Stunde Flusswanderung sind wir müde, Füsse tun weh und die Wanderslust ist ausgeträumt.

Abends lernen wir dann noch Sibylle und Rüdiger (2 Pfälzer) mit ihrem IVECO kennen. Das baut auf!

 

Die Füsse haben sich erholt. Heute muss Karli wieder ran. 160 km nach Kukes. Kleinigkeit für unseren Karli. Aber der hat auch keine Füsse.

Wir brauchen 7 Stunden bis nach Kukes. Immer bergauf und bergab. Karli muss schwer schnaufen. Wunderschön, aber in der Ebene zu fahren, das kennen die Albaner nicht.

Ach, wisst ihr was die Albaner (männlich) so sehr lieben?

1. Autos (Mercedes)

2. Auto waschen, nein nicht nur Samstags wie bei den Schwaben, am liebsten jeden Tag!

3. Handy daddeln in der Bar

4. Billard, Domino spielen, Hauptsache irgend etwas spielen…

Was Albaner (männlich) gar nicht lieben!?  Das verrate ich beim nächsten Mal…

Albanien 2021 | Teil 5 – Montenegro: Biogradska-See – Komovi-Gebirge

Reise nach Albanien| Teil 5 – Fahrt durch Montenegro/Albanien:

Biogradska-See – Komovi-Berge – Plav – Grebaje – Vermosh – Selce – Shkodra-See – Shkoder  

Heute wollen wir weiter zu dem Biogradska-See in einem weiteren Nationalpark. Toller See, wie so viele hier in Montenegro, aber leider kein Stellplatz abseits der Touristenströme. Ich hatte schon einen steilen Waldweg zu Fuss erkundet und hätte diesen auch gerne mit „Karli“ erstiegen, aber das hatten die Ranger uns nicht zugetraut und somit untersagt. Wenn die wüssten, was wir hinter uns haben!

Also weiter in ein abgelegenes Camp im Komovi Gebirge. Dort empfängt uns als erstes eine kleine Katze und der Tag ist für Corinne gerettet. Manchmal wäre ich auch gerne eine Katze… 😉

Beim Frühstück weist mich Corinne bereits dreimal daraufhin, dass wir unbedingt vor Passieren der Grenze nach Albanien tanken müssen. Warum??? Der Diesel ist in Montenegro 20 Cent günstiger als in Albanien. Da lacht doch das Schwabenherz, und ich habe mich schon gewundert, warum Corinne heute früh so gut gelaunt ist.

Als wir in Plav an der letzten Tankstelle vor der Grenze ankommen, sinkt die Laune von Corinne ins Unendliche: Die Tankstelle ist geschlossen.

Die Lösung: 25 km wieder zurück nach Andrijevica, und das müssen viele, und wir stehen in dem Stau vor der Tanke. Endlich sind wir an der Reihe. Die Augen des Tankwartes leuchten, als ich ihm zu verstehen gebe , dass wir mindestens 200 Liter Diesel brauchen. Was er noch nicht weiß, dass die Länge des Tankstellenschlauchs nur für den Haupttank reicht, aber nicht für den Zusatztank. Kein Problem für Corinne: mindestens 6 Autos müssen zurückstoßen, mir Platz machen, damit ich mitten auf der Hauptstrasse direkt vor den Augen der dort ansässigen Policia wende und umgekehrt wieder in die Tankstelle einfahre. Ich entdecke neue Talente bei meiner Frau. Die Jungs von der Policia bekommen ganz grosse Augen,  – schauen Corinne bei ihren Aktionen ganz entgeistert zu und bitten um ein Bewerbungsgespräch. Und das Weihnachtsgeschenk steht auch schon fest: eine Trillerpfeife.

Nach der Aufregung bleiben wir noch eine Nacht in den sogenannten „verwunschenen“ Bergen Prokletije in Montenegro.

Die letzten Wochen waren wir in den Bergen, der Wildnis, und haben häufig in Zweisamkeit gelebt, um Tourismus und der Hitze am Meer zu entkommen. Die Schulferien im Balkan sind nun zu Ende und wir suchen wieder die Menschen auf, um der Einsamkeit und der Kühle in den Bergen zu entkommen. Daher auf ans Wasser, erst mal an den Shkodra-See. Zuvor gönnen wir „Karli“ eine Wäsche, damit wir uns  von der besten Seite zeigen. Ein total schöner Campingplatz, nette Leute, warme Duschen und ein Restaurant. Auch mal schön, obwohl wir Campingplätze selten aufsuchen.

Albanien 2021 | Teil 2 – Fahrt durch Albanien ab Durres nach Montenegro

Reise nach Albanien| Teil 2 – Fahrt durch Albanien nach Montenegro

Durres – Rreshen – Kalivac – Gomsiqe e Eperme – Shkodra – Doni Stoj (Montenegro)   

Nach der Ankunft in Durres wollen wir einige Übernachtungsparkplätze anfahren. Bedeutet in Stichworten: chaotische Verkehrsverhältnisse. Die Albaner fahren wie sie Lust und Laune haben. Hauptsache schnell. Parkplatz ist nach zwei Stunden Suchen gefunden und dann will doch so ein selbsternannter Parkplatzwächter tatsächlich 25 € für die Nacht. Sie probieren es eben. Nach weiterem Suchen um 1 Uhr morgens endlich ein guter Platz mit Beschallung, aber günstig, stadtnah und mit Meerblick.

Nach zwei Tagen Durres wollen wir in die Wildnis und eine kleine Offroad Stecke testen.

Eine Einsteigertour, die mit vier Stunden Fahrdauer und „easy going“ beschrieben wird. Die Realität lehrt uns etwas anderes.

Geröll, Spitzkehren, schmale Pisten und abends ist das Fazit: ich bin alle, Essen und Schlafen. Trotzdem phantastische Eindrücke in einer fast vergessenen Welt.

Wir brauchen anstelle der vier Stunden zweieinhalb Tage, 18 km in 4 1/2 Stunden! Ob das noch was wird mit uns als „Offroader“…

 

Weiter geht es nach Shkoder. Wir bringen einige Säcke Klamotten und so allerlei Alltagtaugliches zu einer christlichen Missionsstation, die von Schwester Christina geleitet wird und die uns von Freunden empfohlen wurde. Leider treffen wir Schwester Christina nicht an, dafür wollen die Nachbarn unsere Gaben an sie weiterleiten. Welche Gastfreundschaft und Herzlichkeit! Von den Nachbarn werden wir reich beschenkt mit selbstgemachtem Honig, Raki, Tee und Waldbeeren.

Danach geht es zum „Wunden lecken“ von der Off-Road Tour ausnahmsweise auf einen Campingplatz nach Doni Stoj an der Küste in Süd-Montenegro, auf dem uns Birgit und Thomas empfangen. Wir sind zurück in der Zivilisation!