Albanien 2021 | Teil 4 – Montenegro: Bucht von Kotor – Slansko-See – Durmitor-Gebirge

Reise nach Albanien| Teil 4 – Fahrt durch Montenegro:

Lovcen-Nationalpark – Bucht von Kotor – Njegusi – Slansko-See – Durmitor-Nationalpark 

Wir durchqueren den Lovcen-Nationalpark, als Corinne beim Überqueren eines Passes eine kleine Ausbuchtung seitlich der Teerstrasse entdeckt. Untersetzung rein, Buckel hoch und wir stehen in einer traumhaften Stelle mit Blick über die Bucht von Kotor. Wir sehen den Flughafen von Tivat und ich würde so sehr gerne selber dort fliegen und landen. Man kann halt nicht alles haben.

Am nächsten Tag: Frau Capitano will unbedingt zur Bucht runter laufen (knapp 1000 Höhenmeter). Am Startpunkt lernen wir noch drei nette Albaner kennen, die uns den Weg erklären und dauernd von „strong condition“ reden. Der eine drückt mir vorsorglich einen Stock in die Hand. Ja, seh ich denn so gebrechlich aus? Nein, nein  –  „Look at the snakes and kill them with the stick“ erklärt er mir. Ach so, alles klar, na dann mal los.

Am Anfang redet Corinne dauernd von Schlangen und tolle Landschaft usw. …

Nach über zwei Stunden ist Funkstille und am Ende der Tortour nur noch: „Keine Schlangen, aber ich bin platt.“ So bringt man seine Frau zum Schweigen… 😉

Weiter zum „Slansko See„. Wieder traumhafter Stellplatz ganz alleine in freier Natur. Nicht ganz – drei neue Freunde verfolgen mich auf Schritt und Tritt. Sind bestimmt Weibchen.

Nächster Nationalpark – Durmitor Nationalpark: alles „easy going“ bis auf die Tunnels: keine Schilder, keine Beleuchtung. Was soll’s, dann wird selber gemessen, ob wir vollständig durchpassen. Ist man im Tunnel, muss ich immer an die Bilder meiner Darmspiegelung denken!

Am nächsten Tag eine „kleine Wanderung“ in Trsa. Ein Opa winkt uns in seine Hütte. Wie nett – wir verständigen uns mit Händen und Füssen, bis ich verstehe!!! Der will doch tatsächlich meine Corinne, meine Allerliebste,  im Tausch gegen seine Schafherde. Dachte das gibts nur in Marokko. Meine Stimmung driftet etwas und ich schlage dann doch den Aufbruch vor.

Andere Länder – andere Sitten.

Fahrt durch das Durmitor-Gebirge nach Zabljak. Da zappelt man schon mal ganz schön im Bilderrahmen.

Wahnsinnige Landschaften, die nicht zu toppen sind.

In Zabljak treffen wir ein deutsches Ehepaar aus Ravensburg mit ihren zwei Hunden. Bestimmt wieder Weibchen, so wie die mich anschauen.  😉

Dann geht es weiter in die Tara Schlucht. Wasser haben wird unterwegs getankt. Reicht dann wieder für die nächsten drei Wochen. Wir suchen einen kleinen Campingplatz an der Tara-Brücke auf, um alles auf Vordermann zu bringen. Wäsche waschen, Karli putzen, und uns selbst!! Tja und dann gibt es dort auch abenteuerliche Sachen im Angebot, das ist doch was für uns?

Albanien 2021 | Teil 3 – Montenegro: Bukumirsko-See – Korita – Cetinje – Staatsbesuch

Reise nach Albanien| Teil 3 – Fahrt durch Montenegro:

Bukumirsko-See – Korita – Virpazar – Cetinje

Staatsbesuch aus der Türkei  

Wir wollen zum Bukumirsko See, ein kreisrunder Gletschersee, hoch oben in den Bergen.

Anfänglich „easy going“ auf Asphalt, später dann immer enger und schmäler und das Finale ist dann wieder ein Schotterweg. Mit dem Essen ist das immer so eine Sache. Sieht gut aus, schmeckt auch gut, aber nachts sagt dann der Magen und der Darm, was sie davon halten. Andere Länder, andere Essen. Wir genießen die Tage, üben mit der Drohne und die Montenegriner zeigen uns, wie man auf engstem Raum feiert und auch noch seine Freude hat.

Weiter nach Korita. Übernachten bei einer Kirche, denn da ist oftmals auch der Friedhof und da schläft man besonders ruhig und wacht am nächsten Morgen hoffentlich wieder auf. Herrliche Schluchten, phantastische Weite und wir sehen über die Grenze nach Albanien.

In Cetinje, der ehemaligen Hauptstadt Montenegro’s mit morbidem Charme, verbringen wir ein paar Tage und sitzen das wechselhafte Wetter aus.

 

Hoher Staatsbesuch?

Nachts 4 Uhr: Blaulicht, lautes Klopfen am Karli und ein Stimmenwirrwarr. Wir stehen senkrecht im Bett.

Polizei von Cetinje vor unserer Tür und redet was von Erdogan. Wir geben zu verstehen, dass es uns nicht stört, wenn er kommt – nur lasst uns doch schlafen. Wir sind auch nicht von der Presse und unsere Meinung zu ihm werden wir auch nicht öffentlich kund tun. Also keine Sorge, wir fühlen uns nicht bedroht. Verstärkung wird angefordert, bis man uns erklärt, dass es nicht um unsere Sicherheit, sondern um die von Erdogan geht. Kleines Missverständnis. Karli wird gestartet und wir verholen uns nachts auf einen anderen Parkplatz, auf dem wir hoffentlich Ruhe finden.

Am nächsten Morgen – die ganze Stadt in heller Aufregung. Alle sind fein gekleidet. Was ziehen wir denn jetzt an? Am besten gar nichts, ist doch nur Erdogan und nicht der „Messias“.

Ausnahmezustand, Blaulicht mit Martinshorn immer wieder. Alles ist anders als sonst. Mindestens 100 Leute als Delegation folgen ihm. Kein Wunder, dass der eine Boeing als Flugzeug  braucht. Ich wäre mit unserer 4-sitzigen Jodel angereist und hätte noch 2 Plätze frei.

Nicht ein Tag wie jeder andere. Die Frau von Präsident Dukanovic mit rotem Kleid. Flotte Biene, und Frau Erdogan – na ja. Bestimmt gibt es auch innere Werte.

Erst als Erdogan schon seit Stunden Cetinje verlassen hat, dürfen wir mit Karli wieder zu unserem bewährten „Löcher“-Parkplatz mit „Kino live“.

 

 

Albanien 2021 | Teil 2 – Fahrt durch Albanien ab Durres nach Montenegro

Reise nach Albanien| Teil 2 – Fahrt durch Albanien nach Montenegro

Durres – Rreshen – Kalivac – Gomsiqe e Eperme – Shkodra – Doni Stoj (Montenegro)   

Nach der Ankunft in Durres wollen wir einige Übernachtungsparkplätze anfahren. Bedeutet in Stichworten: chaotische Verkehrsverhältnisse. Die Albaner fahren wie sie Lust und Laune haben. Hauptsache schnell. Parkplatz ist nach zwei Stunden Suchen gefunden und dann will doch so ein selbsternannter Parkplatzwächter tatsächlich 25 € für die Nacht. Sie probieren es eben. Nach weiterem Suchen um 1 Uhr morgens endlich ein guter Platz mit Beschallung, aber günstig, stadtnah und mit Meerblick.

Nach zwei Tagen Durres wollen wir in die Wildnis und eine kleine Offroad Stecke testen.

Eine Einsteigertour, die mit vier Stunden Fahrdauer und „easy going“ beschrieben wird. Die Realität lehrt uns etwas anderes.

Geröll, Spitzkehren, schmale Pisten und abends ist das Fazit: ich bin alle, Essen und Schlafen. Trotzdem phantastische Eindrücke in einer fast vergessenen Welt.

Wir brauchen anstelle der vier Stunden zweieinhalb Tage, 18 km in 4 1/2 Stunden! Ob das noch was wird mit uns als „Offroader“…

 

Weiter geht es nach Shkoder. Wir bringen einige Säcke Klamotten und so allerlei Alltagtaugliches zu einer christlichen Missionsstation, die von Schwester Christina geleitet wird und die uns von Freunden empfohlen wurde. Leider treffen wir Schwester Christina nicht an, dafür wollen die Nachbarn unsere Gaben an sie weiterleiten. Welche Gastfreundschaft und Herzlichkeit! Von den Nachbarn werden wir reich beschenkt mit selbstgemachtem Honig, Raki, Tee und Waldbeeren.

Danach geht es zum „Wunden lecken“ von der Off-Road Tour ausnahmsweise auf einen Campingplatz nach Doni Stoj an der Küste in Süd-Montenegro, auf dem uns Birgit und Thomas empfangen. Wir sind zurück in der Zivilisation!

Albanien 2021 | Teil 1 – Fahrt durch Schweiz und Italien

Reise nach Albanien| Teil 1 – Fahrt durch Schweiz und Italien nach Bari

Laax (Schweiz) – Como – Lago di Bilancia – Monte Subasio – Assisi – Sellano – Lago di Campotosto – Campo Imperatore/Gran Sasso Nationalpark – Santo Stefano di Sessano – Pescocostanzo – Lago di Occhito – Altamura Homestage Camping – Bari 

Karli und wir sind startbereit, – alles ist gepackt. Diesel – und Wassertanks voll. Die Generalprobe für das nächste Jahr kann beginnen. Wir sind natürlich überhaupt nicht aufgeregt!!!

Na dann mal los. Gut, dass wir nicht immer wissen, was die Zukunft bringt.

Da ist ja noch Laax. Die Nichten und die Schwester von Corinne (Nicole) warten sehnsüchtig auf uns. Also schnell noch ein Abstecher. Die südliche Alpenregion muss noch ein Tag warten.

Der Comer See wird passiert mit Ziel Lago di Bilancia. Nach einem abendlichen Duschgang an diesem Bilancia See – es tat ja so gut – wäre alles so schön gewesen, wäre da nicht die Wasserpumpe. Die meldet sich alle zwei Minuten mit einem kurzen „krrr“.  Alle Schubladen raus, Wasserleitungen werden auf Undichtigkeit geprüft. Service-Manual gelesen und viele Stunden geschraubt und getestet. Die Pumpe will einfach beachtet werden! Jetzt knurrt sie nur noch alle sieben Minuten. Aber repariert ist etwas anderes. Das muss jetzt warten bis nach dem Urlaub. Der Monte Subasio ruft.

Nichts wie hin. Winzige Strassen, die in steilen Schotterwegen enden. Für fünf Kilometer brauchen wir eine Stunde. Der Karli schnauft und klettert wie ein Ochse. Und dann schreit die Reifendruckkontrolle (Tire Moni) –  Druckverlust. Ein  Albtraum schießt mir durch den Kopf. Radwechsel an der steilsten Stelle. Entwarnung –  es ist wohl nur der Sensor kaputt. Das Rad ist o.k., fühlt sich pudelwohl und ich auch.

Nach einem kurzen Abstieg von der Bergspitze landen wir auf  einem tollen Übernachtungsplatz mit irrer Aussicht auf Asissi. Viele Italiener machen Picknick. Da machen wir doch gleich mal mit, wäre da nicht …..???

Am nächsten Morgen Sonnenaufgang, Frühstück wie im Paradies – klopfen doch da die Carabinieri an die Tür. Corinne bietet denen auch noch einen Kaffee an. Führerscheinkontrolle und nach einer halben Stunde will der auch noch über 100 € wegen unerlaubtem Stehen. Wir zahlen nicht und lassen es mal darauf ankommen.

Na ja, wenn das so weiter geht…

 

Nach all der Aufregung treffen wir bei Sellano unsere Fliegerfreunde Isolde und Gerhard und verbringen eine tolle Zeit am Lago di Campotosto und dem Gran Sasso Nationalpark.

Danach trennen sich unsere Wege. Wir fahren weiter in die Skigebiete von Pescocostanza und dann an den Lago di Occhito mit einem wahnsinnigen Blick. Der Carabinieri bleibt weg, nur der Bauer meldet sich und duldet uns, sofern wir kein Abfall hinterlassen. Klaro!

Sag nochmal einer, nur die Deutschen sind fleißig. Den Bauer, der uns geduldet hat, hören wir noch bis nachts um 23:30 seine Felder bestellen, und am nächsten Morgen kruschtelt der schon wieder an seinem Hof und das mit drei Frauen. Ein Geschnatter! Macht jeden Wecker überflüssig.

Weiter zu einem heiß empfohlenen kleinen Campingplatz bei Altamura, gar nicht unsere Art, aber wir brauchen Wasser und unsere Ruhe.

Unterwegs sehe ich durch Zufall im Blickwinkel eine IVECO Werkstatt. Die kann man nicht auslassen. Nix wie hin. Wir stehen kaum in der Werkstatt, läuft das gesamte Personal zusammen. Mittagspause??? Nein – unser Karli ist DIE Sensation, wie man sieht. Nicht wir stellen die Fragen, sondern die Schrauber.

Angekommen bei dem sympathischen Cris (Eigentümer des Campingplatzes), teilen wir uns den gesamten Platz mit nur einem weiteren Womo.

Wasser füllen, von wegen, „burner defekt“!! Wir zahlen wieder Lehrgeld. Telefonat mit Hr. Hartig, dem Hersteller unseres UV-Reaktors. Er empfiehlt eine Reinigung. Der geplante Ausflug nach Matera fällt aus, und dafür sind wir fast den ganzen Tag mit unserer Wasseranlage beschäftigt.

Wenn das so weiter geht?!?!?!

 

Sommer 2021 | Wie geht es weiter?

Sommer 2021 | Wie geht es weiter?   

Corona lässt uns aus seinen Klauen. Wir bleiben vorerst in Europa, Wo ist es ursprünglich? Wo kann Karli auf unwegsamen Strecken zeigen, was er kann? Ach, wir machen einfach dort weiter, wo wir letztes Jahr aufgehört haben. Noch einige Tage in Italien, dann über die Adria nach Albanien und Montenegro. Dann mal schauen, wie es dort ist. Die off-road Strecken hören sich schon mal interessant an. Ein Land, das wir nur von Büchern kennen. Mitte Oktober dann wieder zurück, wenn der Winter naht.

Unser Karli scharrt schon mit den Hufen. Hoffentlich macht der nicht schlapp unterwegs. Oder womöglich die Madame Copilotin oder der Käpitän? Und wie die Planung für nächstes Jahr aussieht verraten wir Euch, wenn wir wieder zurück sind.

In unregelmäßigen Abständen werden wir ab Mitte August unsere Erlebnisse in Albanien/Montenegro in unseren Blog stellen…