Reise nach Marokko | Teil 4 – Fahrt durch die Westsahara:
Tan-Tan – Tarfaya – Laayoune – Foum El Oued – Dakhla – Guerguerat (Grenze zu Mauretanien)
Januar 2024:
Unser Ziel ist die Westsahara. Was vor einigen Jahren noch ein eigenständiger Staat war, gehört nach vielen Querelen und militärischen Scharmützeln zwischenzeitlich zu Marokko. Dies zeigt sich vor allem an den vielen Kontrollposten, die entlang der Küstenstraße in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
Unser erstes Ziel in der Westsahara ist Tarfaya. Dort gibt es das Museum von Antoine de Saint Exupery, ein Flieger und damaliger Flugplatzchef von dieser Kleinstadt. Von ihm stammt die Geschichte vom „kleinen Prinz“.
Und man macht natürlich so seine Erfahrungen. Spät abends in der Dämmerung werden wir von unserer ersten Kontrolle angehalten. Als ich die Scheibe herunter lasse, vernehmen wir einen unangenehmen Geruch nach altem Fisch. Und dann redet dieser Herr in Camouflage-Bekleidung auch noch dauernd von „Fish“. Ich lehne dankend ab und und gebe zu verstehen, daß wir keinen Fisch kaufen wollen und daß er diesen selber essen kann. Die Scheibe geht nach oben und der Capitano setzt unbeirrt seine Fahrt fort. Corinne zuckt zusammen und erklärt mir, daß dies ein Dokument sei mit der Angabe von persönlichen Daten. Man kann ja nicht alles wissen…😉
Frei stehen ist hier nur noch selten der Fall. Es gibt ausgewiesene Stellplätze, bei denen sich die „Overlander“ treffen. So können wir der vorausgegangen Zweisamkeit eine Ende setzen durch Gespräche mit vielen interessanten Leuten, die es wie uns in die große weite Welt zieht.
Eine einzige Strasse führt von Nord nach Süd durch die Westsahara. Wer glaubt, diese sei stark frequentiert, der irrt. Nur alle halbe Stunde begegnen wir einem Fahrzeug, häufig Militär. Auf Menschen treffen wir nur noch in den Städten. Dafür sieht man Sand, Sand und nochmals Sand. Die Einöde wird unterbrochen von Sanddünen, Steinwüsten, und vereinzelten Nomaden mit ihren Kamelherden. Unvorstellbar, von was diese Menschen hier leben. Dakhla und Laayoune, das sind die größten Städte. Hier bunkern wir Lebensmittel, Wasser, machen Wäsche und bringen alles auf Vordermann, bevor wir die letzten Kilometer Richtung Mauretanien zurücklegen. Der Friseur wird aufgesucht von Madame Corinne, während der Capitano bei diesem auf Unverständnis stößt. Hat man da noch Worte! 🤣