Reise nach Iran | Teil 14 – der Südosten
Shadad – Wüste Lut – Mahan – Kerman – Karawanserei Chah-e Karo – Nay Band – Esfahak
September/Oktober 2022:
Lut – die heißeste Wüste der Welt. Hier wurden schon bis zu 70 Grad gemessen. Im Internet haben wir uns bereits über diesen faszinierenden Fleck auf unserer Erde informiert. Auf dem Weg dahin finden wir zum Übernachten keinen geeigneten Platz, fragen in Shadad einen Passanten, ob er denn einen guten schattigen Platz kennt und welch Wunder, er öffnet unmittelbar nur 100 Meter weiter ein Stahltor zu einer Einfahrt und wir stehen mitten in einer schattigen Lodge. Duschen, aber dieses mal ohne „Katzenwäsche“, ach tut das gut. Wir genießen die Zeit dort in vollen Zügen und fahren anschließend direkt in die Wüste. Nur 2 km von der Hauptverkehrsstraße darf man in diese hineinfahren. Die Sicherheit in der Gruppe macht uns mutig, auch mal etwas weiter in die Wüste Lut einzutauchen. Und bevor wir uns versehen, stecken wir auch schon wieder fest. Über 40 Grad ist es heiß. Ich muss lange Hosen anziehen, da das Knien bei dieser Hitze nahezu unmöglich ist und das Ende September. Die Sandbleche werden abgeschraubt und ohne diese wäre ein Weiterfahren unmöglich. Am Nachmittag läßt es sich nur im Schatten unserer Fahrzeuge noch aushalten. Die Stille, die unendliche Weite und die Faszination der Natur sind unbeschreiblich. Wir genießen dieses Schauspiel.
Was macht das Leben so schön? Es ist die Mischung aus Natur und den Menschen. Nach der Einsamkeit in der Wüste folgt das Chaos in den Städten. Es gibt zwar Regeln und Schilder in den Städten. Diese werden jedoch nicht befolgt und jeder macht was er will. Blinker werden so gut wie nie gesetzt, und bei den meisten Fahrzeugen sind diese sowieso kaputt. Wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt und irgendwie macht es auch Spaß so zu fahren wie die Iraner. Ob das noch alles so klappt, wenn wir wieder in Deutschland sind?
Wir besichtigen die Städte Mahan und Kerman mit all ihren Moscheen und folgen den vielen netten Einladungen.
Wir fahren weiter nach Nay Band und über die Kurit Talsperre nach Esfahak. Wann immer es eine Karawanserei gibt, zieht es uns dahin. Eigentlich wie die Kamele früher, um diese zu tränken und ihnen eine Pause zu gönnen.
Bei all diesen mittelalterlichen Raststätten fragen wir uns dann schon mal, was wir eigentlich sind?