Iran 2022 | Teil 4 – Türkei: Yazili-Canyon – Beysehir – Sultanhani – Güzelyurt – Ilhara-Tal – Göreme

von | 7. Juni 2022 | Asien, Türkei

Reise nach Iran | Teil 4 – Türkei:

Yazili Canyon – Beysehir – Sultanhani – Güzelyurt – Ilhara-Tal – Göreme   

Die Fahrt zum Yazili Canyon ist angesagt. Dort angekommen, finden wir wieder einmal einen superschönen Übernachtungsplatz.

Während ich noch mit Karli beschäftigt bin, spricht mich eine sympathische Stimme mit Ruhrpottdialekt an. Ich bin „Faden“ wie der Bindfaden erklärt sie mir und lädt uns prompt zum Frühstück ein. Dann stellt sie uns ihren Mann und ihre Schwester vor. Sie leben in Deutschland und machen hier gerade Urlaub. Die Welt ist manchmal ganz schön verdreht.  Kleine Teller mit Paprika, Zwiebeln, Joghurt, Schafskäse, Oliven, Petersilie und vieles andere mehr werden aufgetischt, was ich noch gar nicht kenne. Da soll noch einer durchblicken. Dann kommt der Cay (gesprochen Tschai = Tee). Ist hier in der Türkei, das was in Deutschland der Espresso ist. Nach dem Schinken frag ich besser mal nicht. Wir lernen, wie man türkisch frühstückt, ähnlich wie Kinder laufen lernen. Wir lernen das ein oder andere Wort auf Türkisch. Anstrengend und zugleich lustig. Wieder einmal zeigt sich die nicht zu übertreffende türkische Gastfreundschaft.

Um in die nächste Stadt Beysehir zu kommen, nehmen wir eine Abkürzung, einen Pass, oder besser gesagt eine Schotterpiste. Die Differenziale und die Untersetzung werden eingesetzt. „Karli“ zeigt seine Qualitäten. Kurz vor dem Gipfel beende ich das mühselige Fahren, und freue mich auf ein gutes Essen mit Corinne. Feierabend!

Eine wahnsinnige Rundumsicht und dann kommt noch  „Ali“, ein Schafhirte. Merkt man sich noch Mohammed, dann hat man fast alle Namen drauf. Die heißen hier fast alle so. Ali erzählt uns alles über Pflanzen, die hier wachsen und was man  damit heilen kann. Verstehen tun wir nicht alles, tun aber immer so als ob. Ob er auch etwas gegen das „Vergessen“ hat? Die vielfältigen Eindrücke und das fast tägliche Wechseln der Standorte überfordern uns beim Erzählen. Der eine sagt das, der andere korrigiert und dann ist das Kuttel-Muttel perfekt.

Die Stadt Beysehir streifen wir nur kurz und der Weg führt uns weiter.

Kurz vor Konya wollen wir Wasser an einem Brunnen tanken. Ein Türke zusammen mit seiner Mutter ist vor uns. Will uns den Vortritt lassen. Wenn der wüsste, dass wir für 200 Liter eine 3/4 Stunde brauchen. Die beiden können gar nicht genug Bilder von uns und „Karli“ machen. Freuen sich riesig und wollen uns zum Essen einladen. Das ist die türkische Gastfreundschaft.

Danach besuchen wir noch eine Karawanserei in Sultanhani. Beeindruckend. Den Sultan suche ich vergebens, dafür sehe ich in einem Spiegel ein Kamel genannt der Capitano. 😉

Zwischenstation in Güzelyurt. Ich suche zu Fuss nach einem ÜN-Platz, wie so oft. Corinne bewacht das Auto. Ich komme an mehreren Leuten vorbei, die gerade ein Haus bauen, Es ist eine Familie mit der ganzen Sippe. Alle drei Generationen packen an. Ich werde sofort eingeladen und hole schnell noch Corinne dazu. Aus dem Cay trinken wird wird ein kleines Fest. Der Hausbau wird dezent beendet.

Am nächsten Tag durchwandern wir die Ihlara Schlucht. Natur pur. Die Bilder sprechen für sich.

In Selime besichtigen wir eine Felsenkirche. Die Kirche hat immer und überall eine zentrale Rolle gespielt.

Abends an einem See (Akköy Dam) finden wir einen tollen ÜN-Platz. Kaum angekommen, stellt sich ein Camper hinter uns. Zwei Jungs und eine Hübsche steigen aus. Oh ha, wie ist denn das zu verstehen? Der Capitano klärt die Verhälnisse und alles ist gut. Sie – Julia – eine begnadete Turnerin mit ihrem Freund Tobi und dessen Freund Hendrik auf der Durchreise nach Indien. Also hier lernt man Leute kennen. Der Gesprächsstoff für diesen Abend ist gesichert und ein „Workout“ in Sportklamotten findet am nächsten Morgen statt.

 

Wir fahren nach Göreme, bekannt durch seine Felsenhäuser und wahnsinnig schönen Täler. Für Touristen, die wir in der Regel umgehen,  ein Hotspot. Die Ballonfahrten in der Hülle und Fülle sind einzigartig und weltbekannt. Doch in diesem Fall lohnt sich auch mal ein Touri-Hotspot!