Reise nach Iran | Teil 17 – der Nordwesten:
Hamadan – Katale Khor Cave – Takht-e Soleyman – Urmia-See – Koy – Grenze Iran/Türkei
Oktober 2022:
Unser Kurs zeigt Nordwest Richtung iranisch-türkische Grenze. Das ein oder andere Mal denken wir an zu Hause. Wir machen Strecke, fahren jeden Tag 200 bis 300 km. Ganz anders, waren wir es doch gewohnt, wesentlich kürzere Distanzen zurück zu legen. Und als ob jemand den Schalter umlegt, wird es von heute auf morgen deutlich kälter. Wir schlafen wieder besser und morgens kommt die Heizung zum Einsatz. Ein erster Vorgeschmack auf Europa.
Die Unruhen und Prosteste haben zugenommen. Wir meiden Städte und Menschenansammlungen. Internet, WhatsApp und sonstige Kommunikationsmittel sind nicht mehr oder allenfalls sehr eingeschränkt nutzbar. Wir sind nahezu isoliert von der Außenwelt. Deutlich wird das, als unser Navi uns anzeigt, daß wir uns angeblich auf der Landebahn von Teheran befinden. Ich frage Corinne, ob sie das Gleiche sieht wie ich, oder ob das erste Anzeichen von Demenz sind. Tatsächlich, wir sind mitten in der Pampa, und nicht auf der Landebahn von Teheran. Ich bin beruhigt. Navigiert wird jetzt nach der Sonne und den Sternen. Haben doch schon unsere Vorfahren so gemacht.
Das Ende unserer Reise im Iran naht. Wir verbringen die vorletzte Nacht am Urmia-Salzsee und gnießen noch einmal die einmalige Natur. Heimweh nach Deutschland, als auch der nahende Abschied von diesem lieb gewonnenen Land machen sich bemerkbar.
In Khoy, der letzten Stadt vor der Grenze, haben wir ein gemeinsames Abendessen und lassen unsere Erlebnisse Revue passieren. Schwermut macht sich breit. Aber so ist das Leben. Am nächsten Morgen geht es an die Grenze.